Seit 1977 betreiben vier Mütter eines Kinderladens die Einrichtung einer alternativen Grundschule in Berlin, ihrer Ende 1978 vorgelegten Konzeption wird Anfang 1979 das besondere pädagogische Interesse zugesprochen, so daß im
Sommer 1979 die Freie Schule Tempelhof pünktlich mit dem ersten Jahrgang ihrer Arbeit auf dem ehemaligen Ufa-Gelände aufnehmen kann. Grundlage ist eine vorläufige Arbeitserlaubnis, die von Beginn an seitens der Schulverwaltung in Frage gestellt wird, da die Freie Schule sich ihrer Absicht, auf das Maß einer öffentlichen Schule zurückgeführt zu werden, widersetzt, was
Ende Schuljahr 1982/83 zur Rücknahme der Arbeitserlaubnis führt (Grund: Nichterfüllung des Konzepts!), wogegen die Freie Schule eine breitere (pädagogische) Öffentlichkeit mobilisiert und erreicht, daß in einer Schulausschußsitzung des Abgeordnetenhauses erneute Gespräche zwischen Schule und Schulsenat empfohlen werden, die im
November 1983 zu vorläufigen Genehmigung der Freien Schule bis zum Ende ihres Aufbaus auf sechs Jahrgänge mit insgesamt vierzig Kindern (Schuljahr 84/85) führen.
Vermehrte Kontrollgänge der Schulaufsicht im ersten Halbjahr 85 ergeben
Ende Schuljahr 1984/85: die Schule hat das Ziel, Schüler für die weiterführende zuverlässig auszubilden, aufgrund Inkompetenz und untauglichen Konzepts verfehlt und hat zu schließen. Hiergegen klagt die Freie Schule. Ihr zusätzlicher Antrag, diesen Bescheid einstweilig bis zur Entscheidung über ihre Klage auszusetzen, wird
Ende 1986 in letzter Instanz verworfen, woraufhin die Eltern ihre Kinder in dem der Schule integrierten Hort belassen und der Schulpflicht entziehen. Angestrengte Bußgeldverfahren verpuffen, weil öffentlich wird, daß der weitere Schulweg der ersten Abgängerjahrgänge der Freien Schule das Verdikt der Schulaufsicht widerlegt, die Schulverwaltung verweigert aber damit die angezeigte Normalisierung des Schulbetriebes bis
Oktober 1987 drei Fürsprecher der Freien Schule, die Herren Fabig (FDP), Prof. Vogel und der Pädagoge Prof. Ilien die Schulsenatorin Frau Dr. Laurien in einem Gespräch von der Verläßlichkeit der bisherigen Arbeit der Freien Schule, ihrer Grundlage und deren Umsetzung nach überzeugen können und die Freie Schule, nachdem er anhaltende Widerstand der Schulverwaltung (der u.a. im ersten Halbjahr 88 zum Entzug der Platzgelder für den Hort führt) überwunden ist, ab
Schuljahr1988/89 ihre Arbeit mit einer vorläufigen Genehmigung fortsetzen kann.
Ende 1990 folgt die endgültige Genehmigung der Freien Schule (jetzt als Freie Schule in Berlin e.V.) durch Schulsenatorin Volkholz.